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Netzhautablösung

Allgemeines:

Bei der Netzhautablösung löst sich die lichtempfindliche Schicht der Netzhaut von ihrer ernährenden Schicht, der Aderhaut, ab. An der Stelle der Abhebung werden die Sinneszellen nicht mehr mit Sauerstoff und Nährstoffen
versorgt – die Zellen sterben ab. Es kommt zu einer erheblichen Sehverschlechterung. Erfolgt keine schnelle Behandlung, führt die Netzhautablösung zur Erblindung. In Deutschland erleiden jährlich etwa 8.000 Menschen eine Netzhautablösung. Besonders betroffen sind hochgradig kurzsichtige Personen ab 6 Dioptrien und Menschen zwischen 50 und 70 Jahren. Ab dem 40. Lebensjahr sollte daher jeder einmal im Jahr seinen Augenhintergrund untersuchen lassen. Viel früher sollte dies bei einer vorhandenen Diabeteserkrankung, hoher Kurzsichtigkeit oder nach einer Operation des Grauen Stars erfolgen.

Symptome:

Erste Anzeichen einer Netzhautablösung sind Lichtblitze am Rand des Gesichtsfeldes, die auch bei geschlossenen Augen auftreten. Später sehen die Betroffenen „Rußflocken“ oder „Schwärme von schwarzen Mücken“. Dies alles sind Symptome, die auf Blutungen im Glaskörper zurückzuführen sind. Wenn die Netzhautablösung fortschreitet, haben Betroffene den Eindruck, dass ein „schwarzer Vorhang fällt“ oder eine „schwarze Wand aufsteigt“. Die Sehfähigkeit verschlechtert sich immer mehr. Ist schließlich das Zentrum der Netzhaut betroffen, kann nur noch zwischen hell und dunkel unterschieden werden.

Ursachen:

Je nach Ursache gibt es verschiedene Formen der Netzhautablösung:

Bei der rissbedingten Netzhautablösung, der häufigsten Form, reißt die Netzhaut infolge akuter Glaskörperabhebung ein. Dieses Abheben ist auf das Schrumpfen des Glaskörpers zurückzuführen, das bei vielen Menschen in hohem Alter auftritt und normalerweise unbedenklich ist. Bei einer akuten Abhebung kann es jedoch sein, dass die Netzhaut dabei einreißt. Auch durch eine Prellung (z.B. durch einen Schneeball) und eine dadurch verursachte Verformung des Glaskörpers kann sich die Netzhaut lösen. Bei beiden Ursachen dringt Flüssigkeit durch das entstandene Loch und hebt die Netzhaut ab. Löst sich der Glaskörper nicht vollständig ab, können durch die Netzhautrisse faltige Verwachsungen entstehen, durch die sich die Netzhaut abtrennt.

Eine Ablösung der Netzhaut kann auch flüssigkeitsbedingt sein. Durch andere Netzhauterkrankungen wie die Diabetische Retinopathie oder die Altersbedingte Makuladegeneration sowie Infektionen gelangen Eiweiße, Fette und Wasser in die Netzhaut und lagern sich ab.

Auch ein Augentumor kann zu einer Abhebung der Netzhaut führen. Dabei verdrängt der Tumor die Netzhaut direkt oder durch Flüssigkeitsabsonderungen.

Maßnahmen / Therapie:

Die wichtigste Maßnahme ist die zeitige Laserbehandlung, wenn sich ein Loch in der Netzhaut gebildet hat, aber es 
noch nicht zu einer Netzhautablösung gekommen ist. Deswegen sollte man bei Auftreten von Lichtblitzen, vielen 
schwarzen Punkten (Mouches volantes) oder Blutschwaden sofort einen Augenarzt aufsuchen, damit dieser nach 
Weittropfen der Pupille ein Netzhautloch ausschließen oder finden und dann sofort lasern kann. Das gleiche gilt bei 
schweren Augenverletzungen.

Eine vorhandene Netzhautablösung ist nur operativ behandelbar. Bei sehr schweren Fällen muss der Glaskörper 
entfernt und durch Silikonöl oder Kochsalzlösung ersetzt werden. Die rissbedingte Netzhautablösung ist zu 95 % heilbar. Andere Formen sind trotz Operation meist mit einer dauerhaften Sehverschlechterung verbunden.