Es gibt verschiedene Arten des Glaukoms. Die am häufigsten anzutreffende ist das Offenwinkelglaukom. Es entsteht meist durch eine Abflussstörung des Kammerwassers, das für die Nährstoffversorgung von Hornhaut und Linse zuständig ist. Dies führt zu einem erhöhten Augeninnendruck, der mit der Zeit den Sehnerv schädigen kann.
Nach neueren Erkenntnissen ist aber nicht immer der Augendruck ausschlaggebend. So wird ein Glaukom oftmals nicht erkannt, weil der Augeninnendruck normal ist. Das so genannte Normaldruckglaukom ist eine Form des Offenwinkelglaukoms und liegt bei 30 % der Glaukompatienten vor. Die trotz normalen Augeninnendrucks vorhandene Sehnervschädigung ist auf eine unzureichende Blutversorgung der Nervenfaserzellen zurückzuführen. Meist ist auch der ganze Körper von Durchblutungsstörungen betroffen: Diese Patienten klagen häufig u. a. über kalte Hände und Füße, hohen oder niedrigen Blutdruck, Migräne und Tinnitus (Ohrgeräusche).
Beide Formen des Offenwinkelglaukoms – mit erhöhtem oder normalem Augeninnendruck – haben eines gemeinsam: Es treten in der Anfangsphase keine Symptome auf. Erst später, wenn die Sehnervschädigung weit vorgeschritten ist, kommt es zu Ausfällen im Gesichtsfeld, dem Bereich der Umgebung, den man wahrnimmt, ohne das Auge zu bewegen. Dann ist es jedoch zu spät, denn in diesem Stadium sind die Schäden bereits irreparabel.
Eine weitere, jedoch viel seltenere Form des Glaukoms ist das Angeborene Glaukom bei Neugeborenen und Kleinkindern, welches sich durch auffallend große, „schöne“ Augen, Lichtscheu und ständiges Tränen bemerkbar macht.
Das sekundäre (erworbene) Glaukom tritt als Folge oder Komplikation anderer Augenerkrankungen z. B. Verletzungen, Entzündungen oder Diabetes auf.
Beim akuten Glaukom-Anfall - verursacht durch eine plötzliche Blockade des Kammerwasserabflusses - treten heftige Schmerzen und Rötungen im Auge, Sehverschlechterung (nebelig sehen, farbige Ringe um Lichtquellen) und häufig auch Übelkeit auf.